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Deutschland auf Platz 2 der Demokratie-Europameisterschaft

Pinar Aki

Einer in Berlin veröffentlichten Jugendstudie zufolge sieht gerade einmal die Hälfte der jungen Menschen in den bevölkerungsreichsten EU-Ländern sowie Griechenland die Demokratie als die beste Staatsform an. Die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der TUI-Stiftung durchgeführt. Insgesamt befragte YouGov repräsentativ 6000 Menschen in Deutschland, Griechenland, Italien, Polen, Spanien, Frankreich und Großbritannien nach ihrer Meinung unter anderem zu ihrer politischen Einstellung und Europa.

Demzufolge sind 52% der Befragten voll von der Demokratie überzeugt. Für 26% ist Demokratie nicht besser als andere Staatsformen. 9% glauben an bessere Alternativen, der Rest gab keine Antwort auf die Frage. Am wenigsten sind die 16- bis 26-Jährigen in Frankreich (42%) und Polen (42%) von der Demokratie überzeugt, gefolgt von Italien (45%). In allen drei Ländern sind in den vergangenen Jahren kritische „Populismus“-Bewegungen gewachsen, wie die Studienautoren betonten. In Griechenland schneidet die Staatsform mit 66% am besten ab. Die jungen Menschen in Deutschland haben mit 62% Zustimmung das zweithöchste Vertrauen in eine demokratische Regierung.

Die Minderheiten, die eine andere Staatsform bevorzugen, favorisieren etwa eine Experten-Regierung oder eine Monarchie. Auch direkte Demokratie in Form von Volksentscheiden hat als Alternative zum repräsentativen System viele Anhänger.

Bildung vor neuen Herausforderungen

Der 28. Gewerkschaftstag der GEW fand am 6. und 7. Mai statt. Fred Van Leeuwen, Generalsekretär der Bildungsinternationale (BI), sprach stellvertretend für die Gäste aus mehr als 20 Ländern, als er zu bedenken gab, die Welt stehe in einer Krise, die Demokratie stehe auf dem Prüfstand. Vertraute Sicherheiten gerieten ins Wanken. Der Bildungsbereich stehe dadurch vor enormen Herausforderungen. Bildung sei zur globalen Herausforderung geworden. „Die beste Investition ist die in Menschen, die Fakten von Fakenews unterscheiden können und für demokratische Werte eintreten“, betonte Van Leeuwen. Die Regierungen müssten die Mittel für diese öffentliche Aufgabe bereitstellen. Die Gewerkschaften dürften nicht widerspruchslos zulassen, dass Privatunternehmen diese übernähmen. „Geld ist genug da. Es wird nur an der falschen Stelle gehortet. Viel zu viele versuchen, ihre Steuerpflicht zu umgehen.“

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