Written by 16:01 DEUTSCH, TÜRKEI

Die DIDF spendet Hilfe und Solidarität mit den Menschen im Erdbebengebiet

Dilan Baran

Am 6. Februar erschütterte ein seit 100 Jahren nicht dagewesenes Erdbeben der Stärke 7,8 das Gebiet Südost der Türkei und den Norden von Syrien. Das Beben reichte 300 km weit und führte zu Zerstörung viele hunderte Kilometer weiter und umfasst damit ein Gebiet nahezu so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Es ist schnell klar, die Lage ist verheerend. Viele Menschen brauchen umgehend Lebensmittel, Wasser, wärmende Kleidung und Unterkunft. Außerdem müssen Bergungs- und Rettungsarbeiten gemacht werden, deshalb starteten viele Organisationen und Institutionen Spendenkampagnen. Doch die Koordinierung vor Ort ist schwach bis gar nicht vorhanden. Die Regierung nimmt Spenden für Erdbebenopfer an sich und setzt sie in ihrem Namen ein, die Hilfsmaßnahmen der AFAD reichen vorne und hinten nicht aus oder gehen unsinnigen Maßnahmen, wie der Bewachung von Geldautomaten, nach. Wegen fehlender und durchsichtiger Hilfsstrukturen beginnen auch Privatpersonen im Netz das Sammeln von Spenden für Angehörige und Freunde. Die Spendenkonten häufen sich, sowie die Hilferufe. Viele helfen, aber die Situation ist auch undurchsichtig und verunsichert. Deshalb startet auch die DIDF innerhalb weniger Tage nach dem Beben eine Spendenkampagne. “Wir haben gute Verbindungen zu Gewerkschaften, Organisationen und oppositionellen Politikern, die über ihre Strukturen vor Ort die richtige Hilfe durch die gesamte Organisation mobilisieren kann”, sagt DIDF-Vorsitzende Zeynep Sefariye Ekşi im Interview “ dadurch sind wir nicht auf Mittelspersonen angewiesen und können sicher sei, dass unsere Spenden ankommen und verteilt werden”. Seit Beginn der Kampagne finden fast täglich Sammelaktionen statt. In vielen Vereinen wird ein Spendenfrühstück veranstaltet, zudem gibt es Info- und Sammelstände, wie in Berlin Neukölln oder Hamburg Altona, in der Mannheimer Innenstadt oder in der Nürnberger Südstadt. Der Verein in Köln hat Kontakt zu einem LKW-Unternehmen und unterstützt bei der Sammlung von Sachspenden. Der LKW kann gefüllt werden, denn viele Nachbarn aus dem Stadtteil Mülheim bringen Spenden vorbei. Von Schlafsäcken bis Windeln und Nudeln ist alles dabei. In Dortmund wollen auch die ganz Kleinen helfen. Sie machen und verkaufen Waffeln an einem Stand in der Innenstadt. In Hamburg werden auf der Gedenkdemo zum rassistischen Anschlag in Hanau vor drei Jahren über 800€ unter den Teilnehmenden gesammelt und das Fußballturnier in Wilhelmsburg wird kurzerhand zum Benefizturnier umgeplant. Auch wenn mittlerweile über zwei Wochen seit dem Erdbeben vergangen sind, gehen die Solidaritätsaktionen weiter.

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