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Ein neuer Rekord des Kapitalismus: Altersarmut in Deutschland steigt rasant!

5,6 Millionen Menschen über 55 Jahren waren 2014 nach offiziellen Angaben arm. 2006 waren es „nur“ 4,5 Millionen. Ein rasanter Anstieg um fast 25%. Mittlerweile ist jeder Fünfte über 55 Jahren von Altersarmut betroffen.

Das ist Kapitalismus pur. In einem Land, in dem jedes Jahr neue Erhöhungen des Bruttosozialproduktes gefeiert werden, das als „Lokomotive“ Europas gilt und der reichste Staat in Europa ist, müssen Menschen in Armut vegetieren, die meist ihr Leben lang gearbeitet haben. Die Rente dafür? Ein Hohn! Und sollte man ab 50 arbeitslos werden, sind die Chancen auf einen Job, der über dem Mindestlohn liegt sich nicht ebenfalls auf Armutsgrenze bewegt, ausgesprochen gering. Zumeist darf man dann die letzten Jahre bis zur offiziellen Rente mit Hartz IV, also ebenfalls auf Armutsniveau, verbringen. Und da bei Hartz IV nicht mehr in die Rente eingezahlt wird, ist die Rente dann entsprechend,

In der Zeit, in der die Altersarmut rasant gestiegen ist, sind die Vermögen der Reichen in Deutschland ebenfalls rasant gestiegen. Gibt es da einen Zusammenhang? Ja! Denn wenn man Sozialleistungen kürzt, Lohnausgaben spart, kann der Profit steigen.

Eine kleine Nebenbemerkung zu den rechten Hetzern, die die Flüchtlinge für diese Situation verantwortlich machen wollen:

1. Die Altersarmut ist kein Produkt der Flüchtlinge sondern von unserer Regierung und dem kapitalistischen System zu verantworten. Egal ob Grüne, SPD, CDU, CSU, FDP egal in welcher Koalition regiert haben, die Renten wurden immer „angepasst“ und „sicher“ gemacht, indem man sie Stück für Stück gekürzt hat, während gleichzeitig der Arbeitsmarkt „geöffnet“ wurde, sodass Niedriglöhne und unsichere Arbeitsverhältnisse immer mehr zunahmen.

2. Ihr habt aber nicht den Mut, die Regierung, diese Politik und vor allem das Kapital anzugreifen. Lieber macht ihr Flüchtlinge zu Sündenböcken und helft somit dem Kapital bei seiner asozialen Politik, indem ihr von den wahren Schuldigen ablenkt.

3. Ihr seid keine „deutschen Helden“, sondern die organisierte Feigheit, die den wahren Feind schützt.

 

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Noch ein Rekord des Kapitalismus: 2,5 Millionen Kinder leben in Armut

Fast 20% aller Personen unter 18 Jahren, das sind rund 2,5 Mio., leben nach Angaben des deutschen Kinderschutzbundes in Armut. Ergänzend dazu veröffentlichte die Bertelsmann-Stiftung eine Studie, nach der ca. 2 Millionen Kinder von Hartz IV leben.

Das ist eine Schande für ein reiches Land wie Deutschland! Es ist eine Bankrotterklärung des Kapitalismus!

Die Folgen sind klar:

1. Diese Kinder haben deutlich schlechtere Bildungschancen.

2. Ihre körperliche Entwicklung und ihre Gesundheit sind schlechter.

3. Sie haben schlechtere Wohnbedingungen.

4. Sie sind sozial ausgegrenzt und haben weniger Chancen.

Besonders armutsgefährdet sind Kinder von allein erziehenden Mütter oder Vätern und Kinder aus Familien mit mehr als zwei Kindern. Pervers: Da wird in Sonntagsreden über zu wenig Geburten gejammert, da wird vollmundig Familienförderung versprochen, aber gleichzeitig ist es ein Armutsrisiko, als Familie mehrere Kinder zu haben. Und den Alleinerziehenden, die von Hartz IV leben, will A-sozialministerin Nahles von der SPD auch noch Geld abziehen, wenn die Kinder zu Besuch beim Partner sind. Das ist „Kinderförderung“ a lá SPD.

Denn sie wissen, was sie tun

Das alles ist weder überraschend noch wirklich neu. Der Trend zu immer mehr Kinderarmut besteht schon seit langem. Und wie man an den Kürzungsplänen von Andrea Nahles, SPD, sieht, wird kräftig daran weiter gearbeitet, den Müttern oder Vätern das Leben schwer und den betroffenen Kindern arm zu machen. Sie wissen, was sie tun. Sie machen die Gesetze, die Familien und Kinder verarmen lassen, während sie zugleich das Kapital füttern, seine Steuern wie jetzt bei der Erbschaftssteuer senken, Subventionen auf Kosten der kleinen Strombezieher für die größten stromfressenden Industriekonzerne ermöglichen, Steuerflucht begünstigen usw. Das ganze hat System. Wir leben in einem Staat, in dem das Kapital herrscht – und nicht die Arbeiter und das Volk. Die, die den materiellen Reichtum dieser Gesellschaft schaffen, haben nichts zu sagen.

Und wieder eine Nebenbemerkung zu den Rechten:

Offiziell jammern sie alle, ob AfD, NPD und was sich da alles noch so herumtreibt, über den „Schutz der Familie und der Kinder“. Schaut man sich aber z.B. das Programm der AfD an, die die Abschaffung der Vermögens- und Erbschaftssteuer, Verschlechterungen für Hartz IV-Empfänger usw. fordert, dann sehen wir, dass sie radikal die Positionen des Kapitals vertreten. Mit ihnen wird es Hartz IV-Empfängern noch schlechter gehen und die Kinderarmut steigen.

 

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Und noch ein Rekord des Kapitalismus: Leiharbeit steigt enorm

Deutschland ist die „Lokomotive Europas“. „Uns geht es gut“. „Die Beschäftigung steigt“. Das sind die tollen Nachrichten aus unserem Wirtschaftswunderland. Doch die Realität sieht anders aus.

Mittlerweile werden in Deutschland fast eine Millionen Leiharbeiter beschäftigt. Besonders beliebt ist Leiharbeit in der Metall- und Elektroindustrie, der es gut geht und die viele Aufträge hat. Insgesamt sind es aktuell 961.000 Leiharbeiter. 2009 waren es „nur“ ca. 610.000. Das ist ein Anstieg von mehr als 57%!

Leiharbeit bedeutet Niedriglöhne. So liegt das durchschnittliche monatliche Brutto von Leiharbeitern bei 1700 Euro, bei vergleichbaren Festbeschäftigten bei 2960 Euro. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Fehlanzeige! Zwei Drittel aller Leiharbeiter liegen unter amtlich festgelegten Niedriglohnschwelle von 1973 Euro brutto monatlich. Und 5,7% der Leiharbeiter müssen trotz Arbeit durch Hartz IV aufstocken. Das heißt: Sie arbeiten und leben auf Hartz IV-Niveau!

Auch hier wissen sie, was sie tun!

In Wahlkampfreden wird immer wieder gern lautstark gefordert, dass sich Arbeit wieder lohnen soll. Doch egal, wer in welcher Kombination regierte, sie haben alle den Niedriglohnbereich ermöglicht und immer weiter ausgedehnt. Nur so werden die Reichen reicher, wenn die Ausbeutung immer mehr verschärft wird. Die herrschende Klasse weiß sehr wohl, was sie will. Ihr Kapital soll sich vermehren. Das geht nur auf Kosten der Arbeiterklasse, die den Hauptteil des materiellen Reichtums dieser Gesellschaft herstellt.

Aktiv werden gegen Leiharbeit!

Das labournet () macht derzeit eine Kampagne gegen die Tarifverhandlungen des DGB mit den Leiharbeitsunternehmen. Durch diese Tarifverträge wird Leiharbeit nach der geltenden Gesetzeslage günstig. Denn, wenn es keinen Tarifvertrag gibt, müssen die Unternehmer den gleichen Lohn für gleiche Arbeit zahlen. Das würde für hunderttausende Leiharbeiter eine starke Lohnerhöhung bedeuten. Doch der DGB ist bereit wieder Tarifverträge abzuschließen, die das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ aushebeln und Billiglöhne erst möglich machen. Dagegen werden Unterschriften gesammelt.

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