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„individuelle und gesellschaftliche Flucht“

Hamburg – vom 08. bis zum 10. April fanden die von der DIDF Hamburg organisierten Hamburger Filmtage unter dem Motto „individuelle und gesellschaftliche Flucht“ statt. Knapp 400 Besucher konnten sich im Rahmen von Kurz- und Spielfilmen, Dokumentationen sowie Podiumsdiskussionen und Workshops mit dem Thema Flucht auseinandersetzen.

Die Filmtage begannen mit der Dokumentation „Willkommen auf deutsch“, die den Saal des 3001 Kinos im Hamburger Stadtteil Sternschanze mit knapp 100 Zuschauern füllte. Die Dokumentation portraitierte das Leben einer Familie, die aus Tschetschenien geflüchtet ist sowie den Unmut der Bürgerinnen und Bürgern in der Gemeinde. Am nächsten Tag fand ein Tag fand ein Workshop zum Thema Dramaturgie statt, in dem der Szenarist Tonguc Baykurt unter anderem mit Jugendlichen erarbeitete wie man eine Geschichte mit Hilfe des Films darstellen. Am selben Tag wurden zwei weitere Filme gezeigt. Am Abend fand eine Podiumsdiskussion zur Frage „Flucht und ihre Ursachen – Die Rolle Europas und Deutschlands“ statt. An der Podiumsdiskussion nahm der Schauspieler und Gewerkschafter Rolf Becker, der Vorsitzende des Hamburger ver.di Bezirksvorstandes Olaf Harms und der Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft so wie Vorstandsmitglied der DIDF Hamburg Deniz Celik teil. Die Teilnehmer unterstrichen die Rolle Europas und Deutschlands, die durch ihre militärischen Einmischungen im Nahen Osten die Flüchtlingsströme erst verursachen und zulassen, dass die Geflüchteten gegen die einheimischen Bevölkerungen in Europa ausgespielt werden. Am dritten Tag wurde der Film „The Cut“ von Fatih Akin gezeigt, der den Genozid an den Armeniern im Osmanischen Reich behandelt. Am letzten Tag wurde auch wieder eine Podiumsdiskussion veranstaltet, diesmal zum Thema „Auswirkungen der Flucht auf Kunst und Medien“.

An den Hamburger Filmtagen nahmen Menschen verschiedenster Herkunft teilt, besonders aus dem Stadtteil des Veranstaltungsortes. Das war den Organisatoren, der DIDF Hamburg, ein besonderes Anliegen. Die Auseinandersetzung mit Thema Flucht wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, denn es prägt die gesamte Stadt. In Hamburg leben Zehntausende Geflüchtete mit ihrem Familien, oft in Stadtteilen, in denen auch andere sozial schwache Familien leben. Um den wachsenden Rassismus zu begegnen müssen die wirklichen Ursachen für Armut und Krieg aufgezeigt und die Solidarität aller Menschen in der Stadt organisiert werden. Die Hamburger Filmtage haben ihren Teil zu beitragen.

Sedat Kaya

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