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Kasseler Friedensratschlag 2024: Widerstand gegen Eskalation und Aufrüstung

Der 31. bundesweite Friedensratschlag, der am Wochenende vom 30. November bis 1. Dezember in Kassel stattfand, zog mit über 450 Teilnehmenden so viele Friedensaktivist:innen an wie nie zuvor. Die Veranstaltung fiel in eine Zeit eskalierender globaler Spannungen, geprägt von der direkten Konfrontation zwischen NATO und Russland und einer alarmierenden Gefahr nuklearer Eskalation.

Die Abschlusserklärung des Ratschlags zeichnete ein düsteres Bild: „Die Gefahr einer Eskalation zu einem Atomkrieg war noch nie so groß wie aktuell.“ Gleichzeitig wächst der Widerstand. Die Friedensbewegung mobilisierte bereits mit einer Großdemonstration in Berlin und der Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig!“, die sich gegen die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland ab 2026 richtet. Diese Raketen könnten Deutschland nicht nur zum Ausgangspunkt eines völkerrechtswidrigen Angriffskriegs, sondern auch zur Zielscheibe machen.

Wie leider so oft in der Friedensbewegung ist für Teile davon, alles was nicht westlich ist, ein Hoffnungsträger. Daher sind kritiklose Sätze, wie: „Die neue Stärke der BRICS-Staaten gibt Hoffnung“ und „BRICS tritt ein für die Einhaltung des Völkerrechts, die Stärkung der UNO und die friedliche Beilegung von Konflikten“ keine Seltenheit bei solchen Anlässen. Gleichzeitig kritisierten die Aktivist:innen die westliche Politik: „Die Hochrüstung und Militarisierung, vor allem durch NATO-Staaten, geht auf Kosten von Sozialausgaben und verhindert die Einhaltung der Klimaziele.“

Workshops zu Themen wie dem Widerstand gegen Kriege in der Ukraine und Palästina, antimilitaristische Bildungsarbeit und der Vernetzung von Friedensinitiativen verdeutlichten die Breite der Bewegung. „Die Verhinderung der Mittelstreckenwaffen und der Kampf für Abrüstung sind zentrale gemeinsame Herausforderungen“, hieß es weiter.

Mit Aktionen zur Münchner Sicherheitskonferenz und dem Einbringen von Friedensthemen in den Bundestagswahlkampf sieht die Bewegung optimistisch in die kommenden Monate. Der Austausch in Kassel zeigte: Die Friedensbewegung ist bereit, sich den Herausforderungen entschlossen zu stellen.

 

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