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Konferenz und Feier anlässlich des 90. Geburtstags

Die raue See des Widerspruchs: Perspektiven auf das Werk von Hans Heinz Holz

Berlin – am 25. Februar 2017 sammelten sich bis zu 100 Freunde und Schüler von Hans Heinz Holz sowie Interessenten seines Werkes in der „Urania“, eines Veranstaltungsortes in der Mitte Berlins. Zweck der Zusammenkunft war der 90. Geburtstag des verstorbenen Philosophen, Kunstkritikers und Philosophen Hans Heinz Holz, der mit seinem Werk das fortschrittliche Denken in Deutschland, aber auch weltweit prägte. Veranstaltet wurde die Konferenz neben zahlreichen Unterstützen (u.a. der Tageszeitung „Junge Welt“) von der Gesellschaft für dialektische Philosophie sowie der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP).

In vier Podiumsdiskussionen wurde das Werk von Holz von verschiedenen Seiten beleuchtet. Im ersten Podium „Der Logos des Spiegels: Bietet die Wiederspiegelungstheorie eine weltspiegelnde Logik?“ an den verschiedenen Professoren teilgenommen haben ging es um die Frage der von Holz vertretenen Theorie der Widerspiegelung, mit der er versucht das Verhältnis von Sein und Bewusstsein zu erklären. Im zweiten Podium „Die Metaphysik als Wissenschaft des Gesamtzusammenhangs: Kann die Welt gedacht werden?“ setzten sich die Teilnehmer mit der Frage auseinander ob die Welt ohne die Erfahrung und Erkennung von Dingen des Seins wirklich erfassbar sein kann. Im Dritten Podium wiederrum ging es dann um das künstlerische Werk von Holz anhand der Frage „Der Realismus in der Kunst: Was zeigen die bildenden Künste?“

Das größte Interesse hingegen erhielt die vierte und letzte Podiumsdiskussion zu der Frage „Die Verwirklichung der Philosophie: Wie kann eine kommunistische Partei Schmelzpunkt der Theorie und Praxis werden?“ in der auch unter anderem über die praktische Relevanz der vorher diskutierten Inhalte gesprochen wurde. Dabei war das Podium international besetzt: Es diskutierten Patrick Köbele (Vorsitzender der DKP), Gazi Ates (Journalist-Übersetzer) und Hannes Fellner (Partei der Arbeit in Österreich). In drei Runden setzten sich die Teilnehmer auf Basis von Zitaten von Holz mit der Verbindung von Theorie und Praxis in ihrer politischen Arbeit unter den konkreten Bedingungen ihrer Länder auseinander.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurde der 90. Geburtstag von Hans Heinz Holz gefeiert. Neben musikalischer Begleitung durch das Künstler-Kollektiv Quijote (Chemnitz), dass Werke von Mikis Theodorakis spielten, sprachen internationale Wegbegleiter von Hans Heinz Holz. Dazu gehörten die kubanische Philosophin und Direktor der Theoriezeitschrift „Marx Ahora“, die Werke von Holz ins Spanische übersetzt und über den Wert seiner Schriften in den theoretischen Auseinandersetzungen in Kuba und Lateinamerika hervorgehoben hat. Im Anschluss sprach Gazi Ates über Holz ganz persönlich, indem er von der Einzigartigkeit dieses Menschen sowohl als Person und damit verbunden auch seinem Denken erzählte. Abschließend sprach Prof. Hermann Klenner, der Holz in erster Linie folgendermaßen charakterisierte: provokativ. Diese Wesensart von ihm habe sich immer durch alle seine Werke gezogen. Außerdem wurde von Kristin Bönicke über die Werkrezeption und Aktivitäten nach Holz Tod berichtet.

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