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Profite der Rüstungskonzerne steigen weiter an

Das siebte Jahr in Folge sind die Profite der Waffenindustrie nun gestiegen. Das erklärte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute). Auch wenn SIPRI eigentlich einen noch höheren Zuwachs erwartet hatte, macht es diese Zahlen nicht minder alarmierend und gefährlich.

2021 verkauften die 100 größten Rüstungskonzerne der Welt Waffen und „militärische Dienstleistungen“ im Wert von 592 Milliarden US-Dollar (etwa 563 Milliarden Euro), wie SIPRI mitteilte. Das entspricht einem Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zu 2020, die Verkäufe wuchsen damit das siebte Jahr in Folge.

Unter den Top 100 Rüstungsunternehmen sind 27 aus Europa mit einem Umsatzplus von 4,2 Prozent. Dieser Umsatz der europäischen Konzerne entspricht 123 Milliarden US-Dollar in absoluten Zahlen. Diese Zahlen beschreiben wohlgemerkt das Jahr 2021.

Die vier deutschen Unternehmen Rheinmetall, ThyssenKrupp, Hensoldt und Diehl setzten vergangenes Jahr Waffen und Rüstungsgüter im Wert von 9,3 Milliarden US-Dollar (ungefähr 8,9 Milliarden Euro) um, 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Größter deutscher Waffenhersteller blieb laut SIPRI mit einem Umsatz von 4,5 Milliarden US-Dollar (etwa 4,3 Milliarden Euro) Rheinmetall. Insgesamt machten die Umsätze deutscher Konzerne 1,6 Prozent der weltweit verkauften Waffen und Rüstungsgüter aus. Allein für Rheinmetall prognostiziert SIPRI ein sprunghaftes Umsatzwachstum seiner –wie es heuchlerisch und beschönigend heißt „Defence-Sparte“ („Verteidigung“) von 100 bis 150 Prozent in diesem Jahr und im Jahr 2023 weitere 30 bis 40 Prozent.

Deutsche Waffenbauer verbuchten im zweiten Jahr der Corona-Pandemie teils deutliche Zuwächse, die im Hinblick auf das 100 Milliarden-Paket und der vom Bundeskanzler Scholz angekündigten „Zeitenwende“ sowie durch weitere Eskalation des Ukrainekriegs vermutlich zunehmen werden. Während in den Konzernzentren die Sektkorken knallen, verbuchen wir, dass Kindernotfallbetten und medizinische Versorgung in Deutschland auf das Minimum reduziert und zusammengespart wird.

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