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Rosa Luxemburg Konferenz 2024: Wem gehört die Welt

Am 13. Januar findet die XXIX Rosa-Luxemburg Konferenz in Berlin statt. Die von der Tageszeitung Junge Welt organisierte Konferenz tagt diesmal im Tempodrom in der Nähe von der S-Bahnstation Anhalter Bahnhof, wo es diesmal keine Platzprobleme geben wird, denn der Veranstaltungsort ist viel größer als die ehemaligen. Unter dem Motto „Wem gehört die Welt“ in Anlehnung an das Solidaritätslied von Bertold Brecht.

DİLAN BARAN

Am 13. Januar findet die XXIX Rosa-Luxemburg Konferenz in Berlin statt. Die von der Tageszeitung Junge Welt organisierte Konferenz tagt diesmal im Tempodrom in der Nähe von der S-Bahnstation Anhalter Bahnhof, wo es diesmal keine Platzprobleme geben wird, denn der Veranstaltungsort ist viel größer als die ehemaligen. Unter dem Motto „Wem gehört die Welt?“, in Anlehnung an das Solidaritätslied von Bertold Brecht. In dem reflektierte der Dichter und Kommunist vor rund 90 Jahren akute Bedrohungen für Frieden und Fortschritt und formulierte: »Vorwärts, und nie vergessen, und die Frage konkret gestellt, beim Hungern und beim Essen: Wessen Morgen ist der Morgen? Wessen Welt ist die Welt?«

Die Veranstalter der Konferenz fragen sich außerdem „Wie geht es eigentlich den Linken im deutschsprachigen Raum?“, und : „ Kann sie noch, trotz Erscheinungen von Zerfall und Niedergang, über alle Differenzen hinweg selbstbewusste und kämpferische Signale senden?“ und erwarten dazu bis zu 4.000 Besucher*innen vor Ort und viele weitere über eine Onlineteilnahme. Es kommen Gäste aus aus Kuba, Spanien, Tansania, der Türkei und Eritrea, aus Dänemark, Großbritannien und den USA.

Eigenständige künstlerische und inhaltliche Angebote werden u.a. von Wenzel präsentiert, einem, laut Veranstalter, der besten aktuellen deutschsprachigen Liedermacher, oder dem chilenischen Komponisten Daniel Osorio, der gemeinsam mit Musikandes ein audiovisuelles Livekonzert geben wird. Der Singer-Songwriter Calum Baird begleitet mit anderen die Manifestation für einen gerechten Frieden in Nahost. Ein weiterer Höhepunkt ist die Aufführung der Rockkantate »Mumien« der legendären Band Floh de Cologne in filmischer Bearbeitung, außerdem werden Werke des palästinensischen Malers Mohammed Al-Hawajri gezeigt. Die Eröffnung wird die afrikanische Trommlergruppe Ingoma übernehmen.

Unter den internationalen Vorträgen befindet sich die eine Abgeordnete der Großen Nationalversammlung und stellvertretende Vorsitzende der Partei der Arbeit (Emek Partisi) aus der Türkei Sevda Karaca zum Thema „Die Systemfrage beantworten: Sozialismus als Alternative“ und ein Wissenschaftler vom Horn von Afrika Fikrejesus Amahazion (Eritrea) zur konsequenten Dekolonalisierung und dem Nutzen aller.

Sevda Karaca ist schreibt seit 2007 für die sozialistische Tageszeitung Evrensel sowie seit 2017 als Redakteurin für deren Frauenmagazin Ekmek ve Gül (Brot und Rosen), um das sich ein landesweites Solidaritätsnetzwerk für werktätige Frauen gebildet hat. Karaca ist Mitbegründerin des Fernsehsenders Hayat TV, dessen Koordinationskreis sie angehört. Sie ist Gründungsmitglied der Kommission für Frauen und LGBTI der Journalistengewerkschaft TGS und hat verschiedene Veröffentlichungen über Marxismus und Frauenbefreiung verfasst. Bei den Parlamentswahlen im Mai 2023 zog Sevda Karaca für die südostanatolische Provinz Gaziantep über die Liste der Grünen Linkspartei in die Große Nationalversammlung der Türkei ein. Seit einigen Wochen unterstützt den Arbeitskampf der Fabrikarbeitenden bei Özak Tekstil in Urfa, die für ihr recht auf freie Gewerkschaftswahl und bessere Arbeitsbedingungen eintreten. Özak produziert u.a. für internationale Konzerne wie Levis, Zara und Boss, deshalb sucht die Gewerkschaft Birtek-Sen und Sevda Karaca internationale Solidarität.

Weiter sprechen Redner aus Dänemark, Tansania, Spanien.

Einen eigenen Programmpunkt bildet diesmal die Manifestation für einen gerechten Frieden im Nahen Osten mit dem ehemaligen Vorsitzenden der Labour Party aus Großbritannien Jeremy Corbyn, dem Singer/Songwriter Calum Baird, ebenfalls aus GB, der deutsch-palästinensische Spoken Word Künstlerin, Autorin und Politologin Faten El-Dabbas und dem Vorsitzenden der Jüdischen Stimme, Komponist und Autor Wieland Hoban.

Beim Abschlusspodium um 18:30 geht es diesmal darum wer die Rechten stoppt, denn auf den Plätzen, wo die linke Kräfte geräumt haben, macht sich auch hierzulande die Reaktion breit. Darüber diskutieren Journalistin und DIDF Geschäftsführung Alev Bahadir, BSW und MdB Zaklin Nastic, Diplompädagogin, Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) Shabnam Shariatpanahi, von der Perspektive Kommunismus Luca Stüven und Politikwissenschaftler, Leiter des Referats »Demokratie, Migrations- und Antirassismuspolitik« beim DGB-Bundesvorstand, sowie junge Welt-Autor Gerd Wiegel.

Das Programm wird außerdem fortlaufend aktualisiert und ist auf der Homepage www.jungewelt.de/rlk nachzusehen. Tickets kosten von 19 € ermäßigt bis 49 € Solipreis.

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