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Trauer allein genügt nicht

Sinan çokdeğerli

„Wir brauchen keine Antworten mehr, wir brauchen ein Ende“ sagt Robin von Blacklivesmatter München in ihrer Rede am Münchner Karlsplatz Stachus und betont wie viele Andere an dem Tag, wie wichtig ein Kampf gegen Rassismus ist, um Anschläge wie den von Hanau zu verhindern. 

Knapp 1000 Menschen sind am Höhepunkt der Mahnwache, die die DIDF Jugend München in Zusammenarbeit mit vielen Bündnispartnern organisiert hat, am Karlsplatz Stachus. Die Stimmung ist bedrückt, es ist bereits dunkel als die Mahnwache beginnt. 

Bereits eine halbe Stunde vor dem Beginn kommen die ersten jungen Menschen mit Schildern. „Say Their Names“ steht auf ihnen. Sie legen Kerzen und Blumen auf ein Transparent mit den Silhouetten der jungen Menschen, die am 19. Februar 2020 in Hanau von einem Rassisten umgebracht worden sind. 

In ihren Reden werden die Redner immer wieder fragen: Wieso konnte das geschehen? Hätten sie gerettet werden können? Wo war die Polizei? Warum übernimmt niemand Verantwortung?

„Wir dürfen uns nicht an der Spaltung beteiligen, diese weder aktiv fördern noch passiv wegschauen. Nur gemeinsam können wir Widerstand leisten.“ so ruft Ayşe von der DIDF Jugend die Menschen auf, sich nicht von rechten Ideologien spalten zu lassen. Adriana von der ver.di Jugend beendet ihre Rede mit den Worten „Wir werden nicht schweigen, wir werden Hanau nicht vergessen.“ 

Viele Organisationen, von der DGB Jugend bis München ist bunt, von der Seebrücke bis zur sdaj haben an diesem Tag zur Mahnwache am Stachus aufgerufen. An anderen Veranstaltungen an dem Tag zu dem Thema haben auch insgesamt Tausend Menschen teilgenommen. Viele Menschen haben an diesem Tag gezeigt, dass sie an der Seite der Angehörigen der Opfer stehen. Am Ende ist nur negativ aufgefallen, dass weder die Bürgermeister Münchens, noch die großen Medien Interesse an dem Thema gezeigt haben, im Gegensatz zu diesen Menschen. 

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