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Waffenhandel: Krieg ist und bleibt ein profitables Geschäft!

Eren Gültekin

Kriege sind gut für`s Geschäft und bringen auch immer mehr Geld in die Kassen der großen und mächtigen Staaten dieser Erde. So setzt sich der steigende Verkaufstrend von Munition bis Kampfjets fort, auch wenn es letztes Jahr keine Steigung beim Verkauf der Waffen in Mengen gab.

USA weiterhin Spitzenreiter

Der Bericht vom Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri, dass vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, lässt erkennen, dass sich der Trend in den kommenden Jahren nicht bremsen lassen wird. Laut dem Bericht haben die USA ihre Führungsposition im Waffenhandel immer weiter ausgebaut. Natürlich zog auch die BRD nach und erhöhte die Waffenverkäufe in dem Rüstungswettbewerb mit.

Zwischen 2014 und 2018 erhöhte sich der weltweite Waffenexport der USA im Gegensatz zu den fünf Jahren zuvor um 29 Prozent und somit haben die Vereinigten Staaten bei über einem Drittel der globalen Waffenverkäufe ihren Finger am Abzug. In rund 100 Länder lieferten die USA Kampfjets, Kurzstreckenraketen und Lenkbomben, weitaus mehr als die restlichen Exporteure auf dem globalen Markt. Alleine im Jahr 2018 hatten sie rund 900 Aufträge für nur Kampfjets. „Dies USA haben ihre Position als weltführender Waffenlieferant weiter gefestigt“ so der Experte Aude Fleurant vom Sipri Institut.

Platz zwei auf dem Markt ist Russland, jedoch mit einem breiten Abstand zum Weltmeister. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Nachfrage von Indien sowie Venezuela in den letzten Jahren immer weiter gesunken war: um genau 17 Prozent gegenüber dem Zeitraum zwischen 2009 und 2013.

Saudi-Arabien ein beliebter Geschäftspartner der BRD

Einen enormen Export-Zuwachs gab es auch bei den beiden führenden europäischen Ländern Frankreich um 43 Prozent und Deutschland 13 Prozent. Sehr beliebt sind deutsche Schiffe und U-Boote, die vor allem auf der Liste der Südkoreaner, Griechen und Israelis sind. Die Bundesregierung hatte zwar Ende 2018 alle Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien gestoppt, jedoch hielt sich der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall sich trotzdessen nicht daran und lies allein Munitionen im Wert von 100 Millionen Euro über ihre Tochterfirmen in Italien und Südafrika den Saudis zukommen. Dass Saudi-Arabien beispielsweise eines der wichtigsten Geschäftspartner ist, zeigte sich auch dadurch, dass sie eines der zuverlässigsten Kunden waren mit 416 Millionen Euro, dicht gefolgt von Pakistan und Algerien, die im letzten Jahr ebenfalls hohe Beträge für Waffen auszahlten.

Gewaltiger Anstieg von Waffenverkauf im Nahen Osten

Einen gewaltigen Anstieg an Import von Rüstungsgütern ist es in den Ländern des Nahen Osten zu erkennen. Sehr stark wurde in die Golfregion, wo die Friedenssituation enorm kritisch ist, Waffen aus den USA, Großbritannien und Frankreich geliefert. Dies führte im Nahen Osten um eine Steigung von 87 Prozent. Alleine Saudi-Arabien habe laut Sipri ihren Waffenimport um rund 200 Prozent gesteigert und stehe nun an der Spitze der meisten Waffenimporteure, zuvor war es Indien. Gleich dahinter sind Ägypten, Australien und Algerien.

Nach dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut sei der Fokus ihrer Arbeit vor allem bei der Ablesung der Mengen des Waffenhandels und nicht beim Finanziellen. 2018 wurde in der Hinsicht zwar nicht mehr im- und exportiert, als in den Vorjahren, dennoch hieße dies nicht, dass das gleich bedeuten müsse mit einer Kehrtwende beim Waffenverkauf.

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