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„Weil es um mehr geht“

Tugba Bakirci

Die Verhandlungen der Gewerkschaften mit den Vertretern der Länder für die nächste Tarifrunde gehen in die nächste Runde.

Über 8.000 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes zeigten in Düsseldorf mit ihren Forderungen ein klares Zeichen. In Sachsen- Anhalt und Hessen kam es zu kleineren, symbolischen Aktionen. Die Gewerkschaften kündigten an, auch in der Woche der dritten Verhandlungsrunde die Arbeit niederzulegen. Am 16. Und 17. Februar findet die dritte Verhandlungsrunde in Potsdam statt. Insgesamt sind von der Tarif- und Besoldungsrunde 2,2 Millionen Beschäftigte betroffen.

Neben Ver.di riefen auch die GEW, GdP und der dbb Beamtenbund und Tarifunion zu Aktionen auf. Am Warnstreik beteiligten sich Beschäftigte aus allen Bereichen. Finanzämter, Gerichte und Unikliniken.

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten und Auszubildenden eine Lohnsteigerung von sechs Prozent. sowie die Einführung der Stufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15. Eine weitere Forderung ist der Ausschluss der sachgrundlosen Befristung im Öffentlichen Dienst.

Der Öffentliche Dienst ist Spitzenreiter in der Befristung und Jugendliche sind hierbei besonders betroffen. Der Anteil der befristeten Neueinstellungen im öffentlichen Dienst lag nach Angaben des Bundesinnenministeriums im Jahre 2014 bei: 45,2 Prozent, in der Privatwirtschaft nur bei 32,4 Prozent.
Im Durchschnitt sind die in befristeten Verhältnissen Beschäftigten 25 bis 34 Jahre alt und arbeiten bis zu fünf Jahre befristet. Besonders deswegen waren beim letzten Warnstreik vor allem junge Kolleginnen und Kollegen vor dem Landtag in Düsseldorf auf der Strasse. Ihre Forderungen sind klar und deutlich – Erhöhung der Vergütung um mindestens 90 Euro, mehr Urlaubstage und die Übernahmegarantie für Azubis. Neu ist die Forderung, dass auch für schulische Ausbildungen, beispielsweise in den Gesundheitsberufen, eine Ausbildungsvergütung festgeschrieben werden soll.

Die Arbeitsbedingungen der Auszubildenden im Öffentlichen Dienst haben sich in den letzten Jahren verschlechtert und deshalb ist es umso wichtiger, dass durch konkrete Forderungen eine klare Botschaft an die Arbeitgeber übermittelt wird: Die Arbeit, die von den Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst geleistet wird, beeinflusst unser aller Alltag. Deshalb ist es umso wichtiger, in Zeiten wie diesen, wo öffentlich gegen streikende Kolleginnen und Kollegen gehetzt wird, solidarisch zu sein und für bessere Arbeitsbedingungen, für bessere Ausbildungsbedingungen, für mehr Ruhetage und nicht zuletzt für die unbefristete Übernahme zu kämpfen. Denn es geht um viel mehr, als nur um Geld.

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