Özgün Önal
Der Krieg im Nahen Osten dauert nun ein Jahr an. Die Situation in Deutschland eskaliert immer wieder. Die deutsche Regierung scheint weiterhin darauf bedacht, Profit auf Kosten unschuldiger Kinder, Frauen und anderer Zivilisten zu erwirtschaften, anstatt sofort einen Waffenstillstand einzuberufen.
Dieser Krieg ist das dominierende Thema in allen Teilen der Gesellschaft. Anfang des Jahres fügte das Bundesinnenministerium einige Fragen zur Liste der Fragen für den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit hinzu. Diese Fragen, die unter dem Vorwand der Bekämpfung des Antisemitismus erstellt wurden, umfassen beispielsweise: „Wie nennt man jüdische Gotteshäuser?“, „Wann wurde der Staat Israel gegründet?“, „Welche Städte in Deutschland haben die größte jüdische Bevölkerung?“ usw.
Diese Maßnahmen dienen jedoch nicht dem Schutz der jüdischen Bevölkerung in Deutschland, sondern scheinen vielmehr ein Mittel zur Bürokratisierung der Spaltungspolitik der Bundesregierung zu sein.
Auch an Schulen ist der Krieg in Gaza ein Gesprächsthema. Denn auch wenn wir es vielleicht nicht glauben wollen, sind Kinder und Jugendliche genauso an gesellschaftlichen und globalen Entwicklungen interessiert wie Erwachsene. Vor allem muslimische oder palästinasolidarische Schülerinnen und Schüler stehen an Schulen unter Generalverdacht.
Das hessische Kultusministerium beispielsweise hat nach Beginn des Krieges mehrere Auflagen und Unterrichtsleitfäden für Lehrkräfte bereitgestellt. Der Inhalt dieser Leitfäden scheint jedoch nicht darauf abzuzielen, eine objektive politische Bildung zu fördern. Vielmehr droht die Diskriminierung von Schülerinnen und Schülern, die sich mit Palästina solidarisieren oder für einen Waffenstillstand im Nahen Osten eintreten. Sie werden zunehmend in eine Schublade gesteckt.
Die besagten Unterrichtsmaterialien und Hilfestellungen für Lehrkräfte zum Thema Nahost-Konflikt sind eine einseitige Darstellung und Verharmlosung des israelischen Besatzungs- und Vernichtungskrieges. Ein pädagogisch korrekter Umgang mit Themen, wie Gewalt, Machtkämpfe und Kriege, unter einem ordentlichen Leitfaden der politischen Bildung, wäre in diesem Fall ein angemessenerer Ansatz, da viele Jugendliche von diesem Krieg betroffen sind und er ihnen Angst einjagt.