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„Wir sind viele, wir sind laut, weil ihr unsere Rente klaut“

Am Samstag haben in Hamburg erstmalig auch mehrere hundert Rentnerinnen und Rentner gegen höhere Lebenshaltungskosten und für eine Energiepauschale für alle demonstriert. Zu der Demonstration hatten u.a. Seniorenbeiräte, Verdi-Senioren und Sozialverband Hamburg aufgerufen. Während der Demonstration wurden immer wieder Parolen wie z.B. „Wir sind viele, wir sind laut, weil ihr unsere Rente klaut“ skandiert. Der Unmut richtete sich gegen die Bundesregierung, die ab dem 1. September eine Energiepauschale von 300 Euro an alle einkommensteuerpflichtige Beschäftigte über ihre Arbeitgeber auszahlen lassen wird. Nicht berücksichtigt und leer ausgehen werden größtenteils die rund 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner sowie die Studenten.

In mehreren Redebeiträgen wurde die Empörung darüber zum Ausdruck gebracht und darauf hingewiesen, dass ältere Menschen und Studenten mindestens genau so – wenn nicht deutlich stärker – von den steigenden Energiepreisen und der Inflation betroffen sind, wie der Rest der Bevölkerung. Der Hinweis auf die letzte Rentenerhöhung durch Vertreter der Bundesregierung wurde von den Teilnehmenden als zynisch bezeichnet, da sie langfristigen Gesetzgebung folgt und nichts mit der Inflation oder der Energiekrise zu tun habe. Außerdem könne die Rentenerhöhung die Mehrkosten nicht ansatzweise ausgleichen. Zudem gab es großes Unverständnis darüber, dass Manager großer Unternehmen mit der Energiepauschale entlastet werden, aber ein Rentner, der eine Rente knapp über der Grundsicherung erhält, kein Cent bekommt. Es wurde auch immer wieder in den Redebeiträgen erwähnt, dass die Energiepauschale nur der Anfang sein kann, weil sie weit davon entfernt ist, die steigenden Belastungen der Menschen mit geringen Einkommen auszugleichen. Daher war auch eine zentrale Forderung, dass statt nachdem Gießkannenprinizip ein Inflationsausgleich sowie eine nachhaltige Entlastung für alle Menschen mit geringen Einkommen erfolgen soll. Die Protestierenden wollen noch öfter auf die Straße gehen bis Ihre Forderungen von der Bundesregierung erfüllt wird. (YH)

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